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Schnapslexikon: Buchstabe C
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Cachaça↓
Calvados↓
Campari↓
Cassis↓
Chartreuse↓
Cherry Brandy↓
Cognac↓
Cointreau↓
Curaçao↓

Cachaça

Cachaça (sprich: Kaschassa) ist seit Hunderten von Jahren in Brasilien bekannt. Diese Spirituose hat sich aber in den Vereinigten Staaten und in vielen Ländern Europas gut eingeführt.

Während Rum aus der Melasse und Abfällen des Zuckerrohres gewonnen wird, erfolgt die Herstellung des "Caninha" oder"Cachaça" aus dem ausgepressten Saft des Zuckerrohrs. Dieser Saft wird in Brasilien auch sehr viel als Erfrischungsgetränk verkauft. Der Verkäufer presst den Saft mit einer Walze vor den Augen der Kunden aus und serviert ihn frisch.

Die brasilianischen Landwirte, die Zuckerrohr anbauen, haben ihr Brennrecht. Die Destillation wird noch zum grossen Teil in sehr primitiver Form durchgeführt. Man heizt unter freiem Himmel und offenem Holzfeuer die Kupferblase. Das Geistrohr wird meistens durch Ableitung eines Baches oder Teiches gekühlt. Als Wasserleitung wird oft gespaltener Bambus verwendet. In vielen Betrieben werden jedoch schon moderne Brennblasen gebraucht, und grössere Facendas (Güter) benützen kontinuierlich arbeitende Kolonnenapparate.

Ein kleiner Vorlauf von ca. 2 Liter wird ausgeschieden. Der Mittellauf soll im Durchschnitt 50% vol. aufweisen. Sodann wird der Nachlauf wieder der nächstfolgenden Maische zugesetzt.

Da Zuckerrohr keine Frucht, sondern eine Pflanze ist, kann man den Cachaça nicht als Obstbrand bezeichnen, sondern als Pflanzenspirituose.

Calvados

Calvados ist kontrollierte Ursprungsbezeichnung für den in der Normandie, der Bretagne und im Gebiet der Maine hergestellten Brand aus Apfelwein (frz. Cidre). Sicherlich kennt man schon seit vielen Jahrhunderten den Branntwein aus Apfelwein; die Bauern haben zu jeder Zeit mit grossem Geschick die Früchte des Feldes zu gastronomischen Leckerbissen zu verarbeiten gewusst. In den Archiven wird Calvados jedoch erstmals 1553 erwähnt, und zwar benutzte man ihn damals auch als kostbare Arznei. Es war Gilles de Gouberville, ein grosser Agronom und Gastronom, der in seinen Büchern überlieferte, dass er 1553 in einem kleinen Dorf am Ärmelkanal, LeMesnil-au-Val genannt, Cidre, also Apfelwein, destillierte. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts nahm der in der Normandie hergestellte Apfelbrand den Namen Calvados an, nach dem Departement, in dem am meisten erzeugt wurde.

Die ersten Vorschriften über Anpflanzung, Schnitt und Veredlung der ursprünglich in den genannten Gebieten in grosser Zahl wildwachsenden Apfelbäume sowie über die Herstellung des Apfelweins gehen auf die Zeit Karls des Grossen zurück. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war der Markt des Calvados auf seine Herstellungsgebiete beschränkt. Erst durch die beiden Weltkriege wurde er im übrigen Frankreich und im Ausland bekannt. Er konnte sich jedoch zunächst auf dem Markt nicht richtig durchsetzen, da viele Destillate von minderer Qualität waren. Erst als sich die Kellereien, Brennereien, Anbauer und Händler zusammenschlossen, um eine Qualitätsverbesserung der Apfelweindestillate zu erreichen, wurden diese Produkte 1942 dem Institut National des Appellations d'Origine unterstellt, das bis dahin nur für die Cognac- und Armagnac-Herstellung zuständig war. In den Folgejahren wurde die Calvadosgewinnung bezüglich Herkunft, Herstellung, Eigenschaften und Bezeichnung durch eine Reihe von Erlassen im Sinne einer Qualitätsverbesserung und Qualitätssicherung gesetzlich geregelt.

Apfelweinbrände gibt es - wie erwähnt - in der Bretagne, in der Normandie und im Maine, den drei westlichen Provinzen mit grosser Cidre-Produktion. Calvados dürfen sich auf Grund des Gesetzes aus dem Jahr 1942 jedoch nur Cidre-Brände aus genau abgegrenzten Gebieten der Normandie nennen. Auch an die Destilliermethoden werden besondere Anforderungen gestellt. Das genannte Nationale Institut für die Ursprungsbezeichnungen, das die Grenzen 1942 absteckte und heute noch streng überwacht, unterscheidet zwischen zwei Calvadosarten, zwischen dem
a) Calvados mit reglementierter Ursprungsbezeichnung (Appellation d'Origine Reglementee) und dem
b) Calvados mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung (Appellation d'Origine Controlee) .
Zu a)
Diese gesetzlich geregelte Herkunftsbezeichnung darf nur für solche Erzeugnisse verwendet werden, die aus genau festgelegten Bezirken der Normandie stammen: Avranchin, Contentin, Mortainais, Calvados, Domfrontais, Vallee de l'Orne, Pays du Merlerault, Perche, Pays de la Risle, Pays de Bray. Bei der alleinigen Verwendung der Bezeichnung"Calvados" können die Erzeugnisse Destillate aus mehreren oder allen angeführten Bezirken, einschliesslich des Pays d'Auge-Gebietes, enthalten.
Zu b)
Diese kontrollierte Herkunftsbezeichnung l,,Calvados du Pays d'Auge") steht nur den Erzeugnissen zu, die in einem relativ kleinen Gebiet des Augetales hergestellt werden, wobei besondere Herstellungs-bedingungen und Qualitätsanforderungen vorgeschrieben sind.

Eine weitere gesetzlich geregeite Herkunftsbezeichnung betrifft die Branntweine aus Apfel- und Birnenwein der übrigen Gebiete der Normandie, des Maines und der Bretagne. Sie dürfen die Bezeichnung Calvados nicht führen ("Eau-de-vie de Cidre").

Als Rohstoff für Calvados werden in der Regel Äpfel verwendet; es sind jedoch auch Birnen zugelassen (48 Sorten). Die Früchte sind für den Calvados überaus wichtig. Von ihnen hängt die Qualität des Cidre und damit letztlich auch die Qualität des Calvados ab. Die Früchte werden zerrieben oder zermahlen und der Saft durch Ablaufenlassen und durch Auspressen der vom genannten Institut anerkannten kontinuierlich oder diskontinuierlich arbeitenden Pressen gewonnen. Vor der Anwendung von Pressen muss das zerkleinerte Fruchtfleisch mindestens eine Stunde stehen. Die Saftgewinnung kann durch Mazeration (Auslaugen ohne Erwärmung) des Fruchtfleisches mit Wasser oder mit Saft der vorherigen Pressung erleichtert werden.
Die anschliessende Gärung muss auf natürliche Weise erfolgen, was einen Zusatz von Reinzuchthefe nicht ausschliesst. Die Gärung muss mindestens einen Monat betragen.

Die Destillation erfolgt mit Hilfe von Brennblasen, die traditionell mit Holz befeuert werden. Weil Holz den Geruchs- und Geschmacksstoffen des Calvados zuträglicher ist als Metall, tropft das Destillat auch aus hölzernen Abflussrohren. Der Apfelwein wird in einen mit einem abgerundeten Aufsatz bedeckten Kessel gegossen. Ein in eine Kühlschlange auslaufender Schwanenhals ermöglicht die Kondensierung des Dampfes. Die Destillation geht in zwei Stufen vor sich. Während der ersten Stufe wird das "petite eau" ("das kleine Wasser" oder der Rohbrand) gewonnen. Das ist ein leichter AIkohol von etwa 25% vol., der mehrere Monate stehen bleibt und im Keller seine erste Alterung erfährt. In der zweiten Stufe wird das "petite eau" nachdestilliert. Hierbei bewähren sich Kunst und Erfahrung des Brennmeisters. Sorgfältig leitet er den zuerst gewonnenen Vorlauf ab, dessen zu stark betonter Geruch und Geschmack unerträglich wären. Ebenso sondert er den Nachlauf aus; die Destillation muss also rechtzeitig abgebrochen werden. Zwischen Vor- und Nachlauf gewinnt er den guten Branntwein, Herzstück genannt, der etwa 70% vol. hat. Tropfen für Tropfen ist so das köstliche Produkt entstanden, das man Calvados nennt. Beim Austritt aus der Kühlschlange sieht er wie klarer Tau aus und ist von herbem, derbem Geschmack. Der hohe Alkoholgehalt erfährt eine Reduzierung auf 55-60% vol.

Lange Zeit kannte man nur diesen jungen, klaren Calvados. Es war früher allgemein üblich, nur die von der Familie nicht verbrauchten Mengen Cidre zu destillieren, um die Fässer für die neue Ernte zu leeren. Und dieser Branntwein wurde auch nur von den Normannen und Bretonen getrunken, den Bewohnern feuchter Landstriche, die die Wärme eines "gespritzten Kaffees" oder eines kräftigen Schlucks aus dem kleinen Schnapsglas schätzten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts breitete sich dieses stärkende und anregende Getränk auch in den Industriezonen aus, wo ein "Cafe-Calva", ein mit Calvados vermischter Kaffee, zur täglichen Gewohnheit vor Beginn der Frühschicht wurde. Damals hatte die Landbevölkerung jedoch schon den anderen Calvados entdeckt, den längere Zeit gelagerten, den weichen, bernsteinfarbenen Branntwein.

Die Reifung erhält man, wenn das Destillat längere Zeit in Eichenfässern aus dem Limousin lagert. So geschieht es in der Charente auch mit dem Cognac. Der Calvados reift zwar weniger schnell als der Cognac und braucht noch mehr Sorgfalt und Zeit, aber dank dieser Sorgfalt und dieses Zeitaufwandes entwickelt er ein Aroma, welches ihn unter die grössten französischen Spirituosen einreiht. Die Fässer müssen bei kühler, konstanterTemperatur(12-14°C) lagern. Durch die Porösität des harten und an Gerbsäure reichen Eichenholzes vereinigt sich der Calvados langsam mit dem Sauerstoff der Luft und gewinnt seine schöne, warme Bernsteinfarbe.

Ausserdem hat er etwa 20% vol. verloren. Nach 8-12 Jahren, in Ausnahmefällen bis 15 Jahre, ist der Calvados auf dem Gipfel seines Geschmacks. Viele der Kenner vor Ort nehmen für sich in Anspruch: "Er sollte am besten acht Jahre alt sein, jedoch nicht älter als zehn Jahre, um den wahren Calvados-Geschmack, die gebrannte Seele des Apfels, noch in voller Schönheit geniessen zu können". Während der Holzlagerung nimmt der Calvados eine hell- bis dunkelbraune Farbe an. In den Herstellungsvorschriften ist eine Färbung des Calvados mit Caramel oder Zuckerkulör nicht vorgesehen.

Zur Erzielung von Produkten mit eigenständigem Charakter und gleichbleibendem Qualitätsstandard werden Destillate verschiedener Reifungsart und Alterungsdauer sowie verschiedener Jahrgänge und Herkunft gemischt und häufig noch einmal einer mehrmonatigen Lagerung zur Harmonisierung unterworfen. Im Anschluss daran erfolgt die Herabsetzung des Alkoholgehalts auf 40-45% vol. und die Abfüllung auf Flaschen. Jeder Calvados muss, bevor er in den Handel kommt, ein anonymes und strenges Examen der regionalen Prüfungskommission des bereits erwähnten Nationalen Instituts für die Ursprungsbezeichnungen bestehen.

Im Sinne des Art.1 der Europäischen Begriffsbestimmungen ist Calvados ein "Brand aus Apfel- oder Birnenwein", der
- durch ausschliessliches Destillieren von Apfel - oder Birnenwein hergestellt wird
- zu weniger als 86% vol. so destilliert wird, dass das Destillat das Aroma und den Geschmack des verwendeten Fruchtsaftes behält
- einen Gehalt an flüchtigen Bestandteilen von 200 g/hl A oder mehr aufweisen muss und
- einen Höchstgehalt an Methanol von 1000 g/hl A aufweisen darf.
Abweichend von sonstigem Brand aus Apfel- oder Birnenwein beträgt der Mindestalkoholgehalt bei Calvados 40% vol.

Campari

Kaum eine Spirituose hat während der letzten fast fünf Jahrzehnte den bundesdeutschen Getränkemarkt so nachdrücklich beeinflusst wie Campari. Auf seinem Flaschenetikett steht, goldfarben und 4,5 cm gross, die Bezeichnung "Bitter", ohne jedoch ein Magenbitter zu sein.

Vor etwas mehr als 135 Jahren gelang Gaspare Campari in seinem Mailänder Cafe eine bahnbrechende "Erfindung".
Er kreierte ein aromatisches Getränk aus Kräutern, Wurzeln und Früchten mit angenehm bitterer Note. Nicht von ungefähr taufte er die Mischung ganz im Stil der damaligen Zeit mit dem fremdländisch klingenden Namen "Holländischer Bitter". Diese Phantasiebezeichnung wurde von Konsumenten schnell auf "Bitter Campari" oder gar auf "Campari" reduziert.

Unter dem Namen seines Schöpfers erntete der Campari sehr schnell Ruhm. Gaspares Sohn David schuf ein modernes Unternehmen und ebnete mit seinem Motto "Einmalige Qualität und die unverwechselbare Persönlichkeit des Produktes" dem Campari den Weg zu einer internationalen Karriere. Mit der Gründung der Campari Export-lmport im Jahre 1943 wurde der Grundstein für die Ausweitung einer zunächst nur in Italien etablierten Marke in ein expansives Exportgeschäft gelegt. Heute wird Campari in über 26 Ländern im Lizenzverfahren produziert. Man kennt und schätzt Campari mit dem anregenden Bitterton mittlerweile in rund 180 Ländern. Deutschland ist nach dem Herstellungsland Italien das für Campari zweitwichtigste Absatzgebiet. 1960 wurden bundesweit 270.000 Flaschen verkauft, 1970 waren es bereits 1,3 Millionen. Mit rund 6 Mio. verkauften Flaschen im Jahr 1986, das waren 12. v.H. der weltweit verkauften Menge, konnte ein Netto-Umsatz von beinahe 37 Mio. Euro erzielt werden. Campari mit relativ niedrigem Alkoholgehalt von 25% vol einerseits und exotischen Zutaten andererseits ist ein äusserst anpassungsfähiges Getränk.
Nicht nur in den klassischen Kombinationen "on the rocks", "mit Soda", "mit Orange" oder "mit Sekt" ist er zu einem Synonym geworden für eine Trinkkultur eigener Prägung. Seine Vielseitigkeit fordert zum Mixen geradezu heraus. So hat es sich zum Beispiel gezeigt, dass Campari mit tropischen Säften und Zutaten ausgezeichnet harmoniert.

Cassis

Cassis ist ein Fruchtsaftlikör aus dem Saft der schwarzen Johannisbeere. Der französische provinzielle Ausdruck "cassis" bezeichnet zunächst die schwarze Johannisbeere, sodann in Frankreich einen durch Ansetzen schwarzer Johannisbeeren mit Agraralkohol und Zucker gewonnenen Likör (Ratafia).

"Cassis de Dijon", "Cassis de Beaufort" sowie "Ratafia de Champagne" und "Ratafia catalana" sind geschützte Herkunftsangaben.

Ein Cassislikör kann als Cassiscreme bezeichnet werden, wenn er mindestens 400 g Zucker/L, berechnet als Invertzucker, enthält. Für Fruchtsaftliköre beträgt der Mindestalkoholgehalt allgemein 15% vol .

Chartreuse

Ein international bekannter Name unter den Kräuterlikören ist der französische Chartreuse.

Der Name kündigt bereits an, dass die Erfinder dieses schmackhaften Kräuterliköres die Karthäusermönche waren. Der Marschall François d'Estrées, ein Waffenbruder Heinrichts IV., schenkte den Karthäusermönchen von Saint-Bruno, die sich im Grande-Chartreuse-Gebirge angesiedelt hatten, einst das Rezept eines Gesundheitselixiers. Der Marschall gehörte einer berühmten Familie an, aus der die schöne Gabriele, Herzogin von Beaufort und Geliebte Heinrichs IV., stammte oder François-Annibal, Marquis de Coeuvres, der Cayenne für Frankreich zurückeroberte. Die Mönche liessen sich jedoch Zeit, denn der grüne Chartreuse ist in seiner heutigen Vollendung erst seit 1735 bekannt. Der jüngere Bruder, der gelbe Chartreuse, wurde noch ein Jahrhundert später geboren.

Für den Chartreuse-Likör werden 130 verschiedene Heilkräuter und Würzpflanzen, wie Arnika, Angelika oder Thymian, Melisse, Muskat, Pfefferminz, Gewürznelke, Tannenknospe u.a. benötigt, die zum grossen Teil aus dem bewaldeten Bergmassiv in der Nähe von Grenoble stammen. Nur drei Mönche des Klosters, das heute Saint-Pierre de Chartreuse heisst, kennen jeweils das Rezept. Sie arbeiten jeweils im Halbjahresturnus in ihrem Stammhaus in Frankreich.
Nach der vorübergehenden Ausweisung des Karthäuserordens aus Frankreich wurde der Likör von den Mönchen in Tarragona in Spanien in alt-gewohnter Weise hergestellt. Dort (an der Küste südwestlich Barcelona) befindet sich heute die spanische Niederlassung.

Auch die für den Alkohol benötigten Weine werden von den Mönchen selbst angepflanzt. Der kräftige grüne Chartreuse, das "grüne Feuer", wurde 1832 während der Choleraepidemie in Frankreich als Heilmittel verwendet. Er soll ausserdem verdauungsfördernd sein. Der gelbe Chartreuse ist süsser und milder. Beide reifen rund fünf Jahre in grossen Eichenfässern zum exquisiten Bouquet heran.

Der Alkoholgehalt beträgt beim grünen Chartreuse 55% vol, bei der gelben Variante 43% vol.

Cherry Brandy

siehe Fruchtliköre ( F )

Cognac

Cognac darf sich nur ein französischer Branntwein aus Wein bezeichnen, der sämtliche nach französischem Recht gestellten Anforderungen erfüllt.

Seit 1637 wird in Cognac dieser Weinbrand nach feststehenden Regeln gebrannt. Die Destillation hat sich in über 350 Jahren kaum geändert. Die Grenzen der Region sind durch ein Gesetz vom 1.5.1909 festgelegt worden.
Deutschland musste in Art. 275 des Versailler Vertrages die Verpflichtung übernehmen, die Gesetzgebung und Rechtsprechung der alliierten und assoziierten Mächte über die Bezeichnung der in ihrem Gebiet gewonnenen Weine oder Spirituosen und über den Gebrauch der ihren Ländern entstammenden geografischen Bezeichnungen für solche Erzeugnisse zu beachten.
Die Folge davon war entsprechend den französischen Wünschen die Änderung der Bezeichnungsvorschriften für Cognac durch Gesetz zur Änderung des Weingesetzes vom 1.2.1923 so dass Cognac wieder eine Herkunftsbezeichnung wurde und nur den französischen Erzeugnissen vorbehalten blieb die nach französischem Recht die Bezeichnung Cognac tragen dürfen.
Dadurch sollte die deutsche Kognakherstellung ausgeschaltet und dem französischen Cognac ein grosses Absatzgebiet gesichert werden. Deutschland hat später auf die Bezeichnung Kognak bzw. Cognac durch Beitritt zum Madrider Abkommen vom 21.3.1925 verzichtet.

Die Charente ist ein 355 km langer Fluss im Südwesten Frankreichsl an dessen Ufer die heutigen Städte mit klangvollen Weinnamen wie Chateauneuf, Jarnac, Cognac, Saintes liegen. Erst im 14. Jahrhundert wurden in der Charente die ersten Brennereien aufgestellt. Das Weinbrennen kam erst im 17. Jahrhundert im grossen Massstab in Fluss, als die flämischen Weinhändler im französisch-holländischen Krieg ihre Ware nicht mehr durch die Fronten brachten. Es waren die Römer, die die Stadt Cognac gründeten. Der Geburtsname wurde später zu lateinisch, "Coniacum". Im 12. Jahrhundert wurde es zu Cognac. Der gebrannte Wein, den man auf den Namen Cognac taufte, verdankt seine beachtliche Existenz der emsigen Arbeit vieler Winzer, die sich als Brenner und Getränkeköche betätigten. Die Rezeptur vervollständigte sich im Laufe von vielen Jahrzehnten.

Der Herstellungsbereich umfasst die beiden Departements Charente und Charente-Maritimel als Ausgangsrohstoff dient Wein, der ausschliesslich aus bestimmten weissen Rebsorten (Folle Blanchel Colombardl Saint Emilion) ohne jede Anreicherung gewonnen wurde. Man unterscheidet in der Charente innerhalb der abgegrenzten Anbauzone (région délimitée) verschiedene Cognacgrade:
Der "Grande fine Champagne", der beste Cognac stammt aus dem Zentrum. Je weiter man sich von der kalkhaltigen Erde um Cognac entfernt, desto geringere Qualität schöpft der Boden. Die Spitzenregion, ein schmaler Flussstreifen an der Charente und am Südufer im Ortsbereich von Cognac und Segonzac, das ist die "Grande Champagne". Darum legt sich wie ein Hufeisen die "Petite Champagne", mit den Orten Jonzac, Archiac und Jarnac. Ein Destillat aus 49% Petite- und 51% Grande Champagne Reblagen, darf immer noch als "Fine Champagne" verkauft werden, nicht als "Grande fine". An dritter Stelle rangiert ein kleiner im Nordwesten gelegener Flecken, "Borderies" mit dem "Fine Borderies". Um diese drei Kernländer legt sich ein innerer Ring, das "Fins Bois", mit Aigre im Norden, Angouleme im Osten und im Westen mit Saintes. Den äusseren Gebieten macht das "Bon Bois" aus. Mit Surgères in der Mitte schliesst sich im Westen das "Bois Ordinaires" an. Der Küstenstrich und zwei versprengte Zipfel an der Girondemündung und ganz im Südosten enthalten die Reblagen des"Bois Communs" oder auch "à terroirs" genannt.

Der Herstellungsweg des Cognac ist überaus langwierig. Schon bei der Weinbereitung wird die im Most angereicherte Hefe nicht ganz ausgegoren, wodurch das Destillat den typischen seifigweichen Geschmack erhält. Die Weinbrenner der Charente wenden bei der Destillation auch heute noch das einfache Verfahren des zweimaligen Brennens bei offenem Feuer an. Die erste Destillation, genannt Vorbrand, erbringt eine helle Flüssigkeit mit einem Alkoholgehalt von 25 bis 30% vol. Sie wird von neuem gebrannt, wodurch die "bonne chauffe", eine klare und wohlriechende Flüssigkeit entsteht. Sie darf nur dann als Cognac bezeichnet werden, wenn ihr Alkoholgehalt nicht 72,4% vol überschreitet. Bei der zweiten Erhitzung kommt es den Weinbrennern nur auf das Mittelstück ("coeur") an. Der unerwünschte Vorlauf, aber auch der Nachlauf werden abgetrennt. Das Mittelstück, das Herz, ist bereits Cognac. Nach der zweiten Destillation fliesst der Cognac als farblose Flüssigkeit aus dem Brenngerät.

Das wasserhelle Destillat wird anschliessend in Holzfässern (ca. 350 Liter) gelagert. Zur Lagerung eignet sich am besten das 80-100jährige Holz der Steineiche (Limousin-Eiche). Die alten Eichen, neben den Weinbergen, trotzen jedem Gewitter. Um den undurchdringlichen Walddschungel zu lichten, musste man die Wälder durchkämmen und Stammanhäufungen roden. Die gefällten Stämme lagerten jahrelang in der trockenen Sommerluft des Limousins (Hauptstadt: Limoges) und mumifizierten sich. Nach Jahren hatten sie ihre grüne Quellfähigkeit verloren und waren verarbeitungsfähiges Material geworden. Aus dem Holz nimmt der Cognac während der Lagerung Farb- und Geschmackstoffe auf, denen er seine goldgelbe Farbe und das Bouquet verdankt. Unter Umständen dauert das 40 und 50 Jahre. Über 50 Jahre reichert der Cognac auch im besten Fass sein Bukett nicht weiter an, sondern baut ab. Nachdem der Cognac gealtert und ausgereift ist, werden häufig verschiedene Jahrgänge und Lagen gemischt (sog. Vermählung, frz. Mariage), um dem Geschmack des Cognacs die vollendete Feinheit zu geben.

Die Mindestlagerdauer beträgt 30 Monate, eine darüber hinausgehende Alterung kann durch zusätzliche Angaben in der Etikettierung kenntlich gemacht werden. Das Herabsetzen auf Trinkstärke erfolgt mit destilliertem Wasser, der Zusatz von Zucker und Zuckerkulör ist erlaubt. Der Alkoholgehalt beträgt mindestens 40% vol. Die Mindestreifezeiten betragen für einen Cognac mit der Bezeichnung (drei Sterne) 1 Jahr, VSOP ("very superior old pale") 4 Jahre, Vieille Reserve oder Napoleon 5 Jahre. Die Europäischen Begriffsbestimmungen bestimmen, dass eine Reifezeit nur angegeben werden darf, wenn sie den jüngsten alkoholischen Bestandteil betrifft und wenn das Erzeugnis - wie beim Cognac - unter Steuerkontrolle oder unter einer gleichwertige Garantien bietenden Kontrolle gelagert wird. Über sämtliche Arbeitsvorgänge des Cognacs, von der Reife der nur für die Herstellung zugelassenen Weine aus der Charente bis hin zur Auslieferung an den Handel wacht der französische Staat in Form des dem Finanzministerium unterstellten "Bureau National Interprofessionel du Cognac" (BNIC).

Cointreau

Bei Cointreau handelt es sich um einen begehrten französischen Likör, der besonders bei Konsumenten in der Bundesrepublik Anklang gefunden hat. Er ist nicht klösterlicher Herkunft.

Es war um die Mitte des vorigen Jahrhundert, als dieser Likör Furore machte und zwar nicht nur in Frankreich selbst. Auf allen intenationalen Messen wurde der 40prozentige Cointreau-Likör schon präsentiert (über 60 Goldmedaillen). In weit über 200 Länder wird er heute abgesetzt. In vielen Ländern bestehen heute eigene Niederlassungen.

Der Cointreau-Likör wird seiner Art nach als herb und curaçaoartig bezeichnet. Er ist in Angers an der Loire, dem südwestfranzösischen Tal, das für seine Schlösser berühmt ist, geboren. Die Destillerie wird von der Famille Cointreau seit 1827 in sechster Generation betrieben. Destilliert wird er aus Schalen von grünen und bitteren Orangen sowie aus geheimen Kräuterzutaten. Die Orangen werden importiert aus den Antillen sowie aus Marokko und Spanien. Die Schalen werden mit Sorgfalt von der weissen Innenhaut abgelöst und danach nach einem alten Familienrezept destilliert. Das Destillat wird mit Zuckersirup vermengt und die Mischung wird in der Folge über längere Zeit bis zur Erreichung ihres Reifegrades gelagert.

Curaçao

Die Curaçao ist eine Abart der Pomeranze und hat eine grüne Schale. Die Curaçaofrucht besitzt ein noch ausgeprägteres, herb bitteres Aroma als die Stammfrucht, die Pomeranze selbst.

Curaçaolikör verdankt seinen Geschmack und sein Aroma der Schale der Frucht, die früher nur auf der westindischen Insel Curacao (Kleine Antillen in der Karibik vor der Küste Venezuelas) wuchs. Heute werden diese Früchte auch in anderen Gebieten, darunter in Südeuropa, angebaut.

Man unterscheidet den blauen und weissen Curaçao. Der blaue Curaçao-Likör (34% vol) gilt als der Mixlikör schlechthin, denn er gibt Cocktails und Longdrinks einen Hauch von Exotik. Die häufig auf Flaschen mit Curaçao befindlichen Bezeichnungen "Sec" oder"Triple Sec" verbürgen einen grösseren Gehalt von Alkohol-Volumenprozenten.

Curaçao ist eine Gattungsbezeichnung. In den früheren deutschen Begriffsbestimmungen für Spirituosen ist dies eine zusammenfassende Bezeichnung für Gruppen von Spirituosen, die in Geschmacksrichtung und Zusammensetzung weitgehend übereinstimmen. Eine Reihe von Gattungsbezeichnungen sind aus den Herkunftsbezeichnungen hervorgegangen. In der Liste der Deutschen Begriffsbestimmungen ist auch "Curaçao" enthalten. Ein Curaçao muss also nicht notwendigerweise aus Curaçao stammen.

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