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Danziger Goldwasser↓

Danziger Goldwasser

Bezeichnungen wie "Danziger Goldwasser", "Goldwasser' oder ähnliche Bezeichnungen können nur für einen Gewürzlikör verwendet werden, der nach Art des zuerst in Danzig hergestellten Goldwassers bereitet ist.

Diesem feinwürzigen, wasserhellen Likör werden viele Teilchen von reinem feinstverteiltem Blattgold beigegeben. Bei dem fein verteilten, zerkleinerten Blattgold handelt es sich tatsächlich um echtes Gold, das bis zu der winzigen Dicke von ungefähr 1/8000 mm ausgeschlagen wird. Ein Ersatz für das Blattgold ist nicht erlaubt. Ein unechtes Blattgold aus Messing oder Tombakblech würde man unschwer daran erkennen, dass es im Likör mit der Zeit schwarz wird. Die für das Goldwasserdestillat üblichen Aromen bestehen der Hauptmenge nach aus Zitronen- und Pomeranzenschalen, Kardamom, Koriander und Mazis-blüte. Dazu treten noch kleinere Mengen von Nelken, Zimt, Kümmel, Selleriesamen, Anis und Zimtblüte; schliesslich kommen auch noch geringe Zusätze von Lavendelblüten, Rosmarinkraut, Wacholderbeeren, Veilchen-und Kalmuswurzel in Betracht. Bei der Ausmischung des Likörs werden ausserdem noch Rosen- und Qrangenblütenwasser und auch etwas Kirschwasser zugesetzt.

Für die Destillation nimmt man die feinste Spritsorte, und zwar 4,2 l, womit man das Kräutergemisch einige Tage kalt ansetzt, um die Ölzellen aufzuschliessen. Alsdann gibt man reichlich 10 l Wasser hinzu und destilliert langsam bis zu 10 l Destillat ab. Bei Eintritt von Blasengeruch und -geschmack muss die Vorlage gewechselt und die an 10 l fehlende Destillatmenge durch Wasserzusatz ergänzt werden. Ein evtl. Nachlauf ist als solcher nicht ohne weiteres verwendbar; er müsste erst durch Abscheiden der Terpene und geeignete Behandlung weitgehend neutralisiert werden. Ist das Destillat nicht klar, muss es nach kurzem Absetzenlassen blankfiltriert werden. Der Zuckergehalt des Likörs schwankt zwischen 25 und 30%, wobei ein erheblicher Stärkesirupzusatz erforderlich ist. Dadurch lässt sich die Viskosität erhöhen und steuern, so dass die Blattgoldteilchen stets in der Schwebe gehalten werden können. Die Schwimmfähigkeit der kleinen Blättchen ist naturgemäss von der Konsistenz der Flüssigkeit abhängig. Ohne Stärkesirupzusatz wäre der Likör derart dünnflüssig, dass die Goldblättchen bald zu Boden sinken würden. Die Goldblättchen gibt man aber nicht schon in den lagernden Likör, wo sie sich mit der Zeit doch am Boden absetzen und nicht mehr gleichmässig genug verteilt sein würden. Die feine und gleichmässige Verteilung des Blattgolds erzielt man viel besser dadurch, dass man die erforderliche Anzahl Blättchen in einer Flasche Goldwasser tüchtig schüttelt und dann mit der ganzen im Augenblick abzufüllenden Likörmenge gründlich verrührt. Beim Abfüllen auf die Flaschen muss der Likör von Zeit zu Zeit immer wieder durchgerührt werden, um ein Absetzen des Blattgolds und eine ungleichmässige Verteilung in den einzelnen Flaschen zu vermeiden.

Die Bezeichnung "Danziger Goldwasser" wird nicht als Herkunfts-, sondern als Gattungsbezeichnung verstanden, ist allerdings in Anhang III der Europäischen Begriffsbestimmungen (VO-EWG-Nr. 1576/89) nicht enthalten. Nach Artikel 48 der Deutschen Begriffsbestimmungen beträgt der Mindestatkoholgehalt 38 % vol.

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